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Squirrel

Impro 78

Impro Langform Harold – Teil 4: Bezüge zwischen den Szenen

Harold - Arten der Bezüge

Harold - Arten der Bezüge
Harold - Teil 1: Strukur dieser Impro-Langform
Harold - Teil 2: Group Opening
Harold - Teil 3: Die Aufteilung der Beats
Harold - Teil 4: Bezüge zwischen den Szenen

Im letzten Artikel zum Harold haben wir uns mit den verschiedenen Aufgaben der drei Beats beschäftigt. Die drei Geschichtenstränge werden in Beat 2 und 3 wieder aufgenommen und fortgesetzt. Hier lohnt sich ein genauerer Blick. Es gibt mehr Möglichkeiten als nur die gradlinige Weitererzählung der Geschichte, die vielleicht erst einmal am Naheliegendsten erscheint.

Arten des Bezuges auf die vorherige Szene:

  • Thematisch
  • Charakterlinie
  • Zeitlinie
  • Berührungspunkt
  • Plot
  • Game

Themenbezug (Thematic)

Folgt dem Thema der ersten Szene
Die Szene im ersten Beat wird im zweiten und dritten Beat gespiegelt in einem komplett anderen Kontext mit anderen Figuren. Dadurch wird aber auch jedes Mal ein neuer Blickwinkel möglich. Sehen wir zum Beispiel in Beat 1 eine Person, die mit einem teuren Ehering anderen Personen vorschwindelt, glücklich verheiratet zu sein. So könnte in Szene 2 ein Ehering dazu benutzt werden, sexistischen Anmachversuchen zu entgehen. In Szene 3 wird der Ehering benutzt, um Fragen über den gerade verstorbenen Ehepartner zu vermeiden.

Charakterlinie (Character dash)

Folgt einer Figur
Vielleicht haben wir in der ersten Szene eine prägnante und vielschichtige Figur kennengelernt. Dann lohnt es sich, diese Figur weiter zu begleiten. Die folgenden Szenen spielen mit komplett anderen Szenenpartnern. Wir sehen ein runderes Bild der Sicht auf die Welt dieser Hauptfigur. Orts- und Zeitsprünge sind dabei hilfreich.

Zeitlinie (Time dash)

Folgt der Beziehung über die Zeit
In der ersten Szene haben wir die Beziehung zwischen zwei Personen erlebt. Diese Beziehung begleiten wir in beiden Richtungen der Zeitachse und sehen uns an, wie sich die Beziehung und die Figuren dabei wandeln. Hier spielen die gleichen Spieler*innen alle Beats, es können und sollen dann Supportcharaktere auftauchen.

Berührungspunkt (Tangential)

Folgt einem spezifischen Wort
Ist ein spezifisches, also gut unterscheidbares Wort in der ersten Szene gefallen, kann auch das die Verbindung zu den nächsten Szenen sein. Gerade wenn das Wort im Zusammenhang mit dem Thema des Group Openings steht, kann hier der Ideenraum weiter erforscht werden. Es ist die am schwersten zu entdeckene Bezugsart. Deshalb sollte das Wort entweder besonders herausgestellt sein durch Wiederholung, besonderen Fokus in der Szene oder Einzigartigkeit. Schöpfungen neuer Worte bieten sich dafür in jedem Fall an.

Plot

Folgt der Handlung der Geschichte
Das Weitererzählen der Handlung fühlt sich durch Theaterstücke und Film sehr natürlich an. Und in einer Impro-Langform ist ja auch genug Zeit um solch eine Geschichte zu erzählen. Hier sollte darauf geachtet werden, das nicht zwei Spieler die Geschichte allein durcherzählen, denn der Harold ist ein Gruppenwerk. Alle Spieler*innen sollen Spielanteil bekommen. Bei mehr als 6 Mitspielern bedeutet das pro Beat Spielerwechsel geben sollte. Zeit und Ortswechsel helfen dabei. Ich hatte auch einen Trainer am iO, der Plot als Bezug für die schwächste Wahl hielt und das auch prägnant artikulierte. Das seh ich allerdings nicht so.

Game

Folgt dem Komik-Struktur
Hat sich in Beat eins ein Game entwickelt, wird die gleiche Art des Games in Beat zwei und drei wiederverwendet. Die Impro-Schulen der Upright Citizens Brigade (UCB) betrachten das "Find the game" als essentiell und richtet ihren Harold-Ansatz entsprechend darauf aus. Game bezieht sich dabei auf das Finden einer Komik-Struktur, und nicht das Spiel/Game der Kurzform (deshalb lass ich auch Game hier als englischen Begriff stehen).

Einsatz der Bezugsarten im Harold

Beim Harold geht es um Muster - auch in der Form. Das bedeutet, wenn in Szene A2 Tangential benutzt wurde, um auf Szene A1 zu referenzieren, dann sollte A3 ebenso Tangential benutzen. Ebenso ist es schon, für die drei Geschichtsstränge 3 verschiedene Arten des Bezuges zu wählen.
Das bedeutet, das alle Spieler*innen erkennen müssen, was gerade gespielt wurde. Und sich das einprägen für den 3. Beat. Damit kommt zum Inhalt auch noch die Form als Komponente hinzu, die ihr euch merken müßt. Ich fand das unglaublich hart. Es ist zu Beginn ausgesprochen kopflastig das zu versuchen. beim iO wurden unsere Harolds tatsächlich erst einmal schlechter, denn allen rauchte wahnsinnig der Kopf. Allerdings ist unser Gehirn ja ein Wunderwerk, und es wächst mit den Anforderungen. So geht das dann in Automatismus über und wird dann ein tolles Mittel, um jeden Harold sehr unterschiedlich zu gestalten.


Workshop zur Impro Langform in Chicago Style

Wenn euch das Thema Harold mehr interessiert: am 6. und 7. Februar 2016 biete ich in Berlin den Workshop "Impro Langform Wochenende Chicago Style" an. Dort wird sich viel um den Harold drehen, wir experimentieren und nähern und diesem Format. Mehr Details gibt es hier: https://improbanden.de/workshops/impro-langform-wochenende-chicago-style/


Weitere Harold Artikel

Harold - Teil 1: Strukur
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Harold - Teil 3: Die Aufteilung der Beats
Harold - Teil 4: Bezüge zwischen den Szenen
Filme und Serien mit Harold-Struktur


Update:
Auf den Hinweis (Danke dafür) von Tobias Sailer von AMS!-Impro hab ich den Teil Game eingefügt. Weitere Hinweise, Anmerkungen und Fragen könnt ihr auch gern in den Kommentaren hinterlassen.

Comic Biografien von Elke R. Steiner – Radiosendung. Hyperbandrauschen über historische und biografische Comics.

Comic-Zeichnung zur Improshow: Souffleuse von Elke R. Steiner

Comic-Zeichnung zur Improshow: Souffleuse von Elke R. Steiner www.steinercomix.de

Comics waren in der Folge 49 meiner monatlichen Radiosendung Hyperbandrauschen das Thema. Ich hatte die Comic-Zeichnerin Elke R. Steiner zu Gast. Wir sprachen über die Struktur und Recherche von historischen und biografischen Comics, mit denen sich Elke beschäftig. Dabei haben wir uns insbesondere ihrem aktuellen Buch „Die anderen Mendelssohns: Karl Mendelssohn Bartholdy“ gewidmet. Wir sprechen aber auch über einige andere Bücher, wie z.B. "Die Giftmischerin" über Gesche Gottfried aus Bremen, "Rendsburg Prinzessinstrasse - Die Geschichte einer jüdischen Kleinstadtgemeinde", "Die anderen Mendelssohns – Dorothea Schlegel, Arnold Mendelssohn" - dem ersten Teil der Mendelsohn-Reihe, "Herbert Lewin und Käte Frankenthal – zwei jüdische Ärzte aus Deutschland". Ebenso sprechen wir kurz über das Projekt "Respekt - Internationale Comics" das 2011 vom Goethe Institut Moskau mit Partnern initiiert wurde und weiterhin aktiv ist.

Hier geht es zur Sendung: https://hybr.de/?p=247

Comic-Workshops

Elke und ich sprechen aber nicht nur über ihre zahlreichen veröffentlichten Bücher. Es geht ebenso um Comic-Workshops und was in diesen Workshops alles vermittelt werden kann. Dabei reicht die Spannweite von Kindern und Jugendlichen bis zu Erwachsenen im hohen Alter. Themen können dabei sowohl aktuell politische sein wie auch gleichzeitig Wissen und Bildung zu bestimmten Bereichen vermitteln. Und ebenso kommen wir auf das Thema Russland, denn auch dort hat Elke diverse Workshops geleitet. Und es ist dort durchaus schwierig und gefährlich, zu bestimmten Themen wie der LGTB-Community oder der Stalinzeit sich frei durch solch ein Medium zu äußern.

Livezeichnen und Improvisation

Comic zur Überra(u)schungsshow am 21.08.2014 von Elke Renate Steiner https://steinercomix.de

Überra(u)schungsshow von Elke Renate Steiner https://steinercomix.de

Ebenso interessant ist das Thema Livezeichnen. Elke erzählt, wie das im Ansatz funktioniert, Konferenzen, Workshops oder Events als Comiczeichner live zu reflektieren. Und hier kam auch Improtheater kam kurz vor, denn Elke hat auch die Improbanden und Improshows schon gezeichnet, wie ihr hier seht. Was ein wirklich toller moment ist, hinterher so ein detailliertes Bild zu bekommen. Aber auch die Techniken von Improtheater dienen Elke als Inspiration für Workshops und Geschichten.

Also hört doch mal rein oder schaut auf www.steinercomix.de mal vorbei<.

Impro Langform Poster

Improv Longform Poster

Improv Longform Poster

Improtheater kann pure Schönheit sein. Dieses Poster im minmalistischen Flat Design Stil ist mein neuestes Werk. Mit den Strukturen von neun Impro-Langformen gibt es das nun als Druck hier zu bestellen. Es ist etwa 90 cm und 60 cm breit und auf hochwertigem matten Papier in Museumsqualität gedruckt. Darauf sind die Strukturen von berühmten und vielleicht auch weniger bekannten Langformen - Improspielerinnen und Improspieler mögen das. Es passt ebenso in Probe- oder Unterrichtsräume und ist mit Sicherheit ein ideales Geschenk, Weihnachten ist ja nicht mehr fern. An Hand der Stukuren könnt ihr das ein oder andere Format euch vielleicht erschließen, manches ist natürlich auch komplexer und bedarf ausführlicher Erläuterung von einem*r Trainer*in.

Diese Langformen sind sind auf dem Poster

Poster 9 Improv LongformsBei Campfire oder auf deutsch Lagerfeuer sitzen die Charaktere an einem Lagerfeuer und erzählen sich Geschichten, die dann natürlich ausgespielt werden. Es kann gern gruselig und angsteinflößend bis horrorhaft werden.

Deconstruction basiert auf einer langen Basisszene, in der alle Informationen vorkommen, die danach in verschiedenen Phasen dekonstruiert werden. Das ist ein sehr komplexes Format.

Die Langform La Ronde bzw. Reigen beruht auf der Struktur des gleichnamigen Theaterstücks von Arthur Schnitzler. Dabei verläßt immer ein Charakter eine Zweierszene und ein neuer Charakter kommt hinzu, bis der Letzte und der erste Charakter aufeinander treffen und den Reigen schließen.

Die Monoscene ist ein Einakter ohne Schnitte, also eine durchgehende Szene. Dabei können wie beim Format "Naked Stage" Spieler auf- und abgehen, oder wie bei "No Exit" Charaktere die gesamte Zeit im Handlungsort verweilen.

Der Harold ist die älteste und berühmteste Langform, die im Wechsel zwischen Group Games und Szenen zu einem Thema ein theatrales Stück entstehen läßt. Der Harold hat einen sehr hohen Freiheitsgrad, die Struktur ist ebenfalls wandelbar und wird eigentlich nur zu Unterrichtszwecken so vermittelt.

Beim Appartment Building bzw. Mietshaus blicken die Zuschauer in 3 oder 4 Wohnungen eines Hauses und den sich darin entwickelnden Geschichten. Durch die nachbarschaftliche Nähe können sich die Charaktere der einzelnen Stories begegnen, bzw. Ereignisse aus einem anderen Blickwinkel erleben.

Die Montage ist eine sehr lose Struktur. Die Szenen müssen sich nicht aufeinander beziehen, können aber ggf. auch wieder aufgenommen werden oder Charakter kommen wiederholt zurück.

Die Langform Asssscat 3000 basiert auf dem Armando. Ein Monolog liefert die Detailinformationen für diverse Szenen, die diese Details assoziert benutzen, bis wieder ein Monolog die Szenen unterbricht, dem wiederum Szenen folgen. Dabei kann jeder Spieler zum Monologist werden.

The Bat oder auch Harold in the Dark ist die Haroldstruktur gespielt mit geschlossenen Augen bzw. im dunklen Raum. Da hier schnelle Szenenwechsel schwieriger sind, einstehen oft weniger Schnitte und längere Erzählstrukturen.

Hier geht es zum Poster:

Shop.

Die drei Fotos oben stammen übrigens von der wundervollen Tash.

Method Acting und Impro

macro - Foto: Cristian Bennat
Am Wochenende habe ich einen dreitägigen Workshop Method Acting nach Lee Strasberg bei Mona Glass absolviert. Natürlich kann in so kurzer Zeit nur ein kleiner Einblick erfolgen, trotzdem war es interessant und die kurzen Szenen die entstanden teilweise wirklich beeindruckend.

Beim Method Acting geht es um das Schauspiel von innen nach außen - also an Hand eigener Erfahrungen, Sinneseindrücke und Emotionen soll der zu spielende Character entstehen (im Gegensatz dazu die Arbeit von außen nach innen meint z.B. Beobachtung anderer Personen um dadurch das eigene Spiel zu gestalten).

Method Acting benutzt dazu Entspannungs- und Erinnerungstechniken. So haben wir uns erst intensiv erwärmt (Tanzen, Gesichtsgymnastik, Stimmübungen, Stuhlentspannung), dann uns unserer jeweiligen Rolle angenähert. Wir haben zentrale Sätze der Figur in verschiedenen Emotionen gesprochen und uns mit einem Partner über die jeweilige Rolle unterhalten. Das war ein intensiver Einstieg in die Texte. In einem Fragenkatalog zu unserer Figur sollten so spezifisch wie möglich Einzelheiten definiert werden.

Ein Tier, das dem Character entspricht wurde gewählt und spielerisch dargestellt, ebenso eine Alltagssituation des Charakters. Ein Interview in der Rolle folgte am zweiten Tag. Die Konturen der Figuren wurden schärfer, die Charaktere unterschieden sich jetzt deutlich von den Spielern.

Am dritten Tag wurden mit den Mitteln des Sense Memory und des Emotional Memory noch mehr innere Anknüpfungspunkte an die Rolle hergestellt. Erst jetzt ging es an Szenenarbeit - in jeweils passendem Kostüm und Schuhen. Die Ergebnisse waren sehr stark. Beeindruckend wie gut das funktionierte.

Was nehme ich daraus mit fürs Impro? Vieles. Der Schauspielaspekt tritt ja immer etwas in den Hintergrund zugunsten des Trainings der Improfähigkeiten. Diese Gewichtung werde ich überdenken. Es war für den Geist bereichernd sich mit einem festen Text auseinanderzusetzen. Dabei waren die Dinge, die es zu definieren gab durchaus ähnlich denen einer Improszene, nur eben mit mehr Zeit. Das Gestalten der Figur, das Abwägen der Möglichkeiten, das sich eindringlich in die Figur versetzen schafft am Ende einen wahrhaftigen und vielschichtigen Charakter. Ich hätte von allen gern mehr gesehen, denn auch beim Zuschauen lernt man Rollen kennen und lieben.
Einige der Methoden habe ich schon im Improkontext gemacht - speziell die Tierübung. Trotzdem hatte ich noch nie eine solch gelungene Integration in eine Rolle. Ebenso funktionierten Improübungen mit diesen fixen Charakteren sehr gut. Die Figuren blieben stark, die Rollen passten in der Szene überaus gut zusammen. Ich denke es lohnt sich, gelegentlich an fertigen Texten Impro zu üben - eine Erkenntnis, die mich selbst überrascht.

Impro und Sprachen

Good Luck, Barbara im Schloss Neuschweinsteiger

Good Luck, Barbara im Schloss Neuschweinsteiger

In der letzten wie auch in dieser Woche führte ich interessante Interviews mit Good Luck, Barbara! und Abigel Paul, die in Deutschland - konkret Berlin und Frankfurt - Impro auf englisch spielen, was jeweils ihre Muttersprache ist. Beide waren sich einig, das es ein paar Unterschiede gibt. Kulturelle Referenzen fallen weg, weil sie nicht sicher verstanden werden. Dazu zählen auch Referenzen auf das Leben hier, denn die Zuschauer müssen nicht zwingend hier wohnen. Damit verlagert sich das Spiel auf die großen Themen der Menschlichkeit, die universeller sind. Good Luck, Barbara! - die Berliner Interview-Partner, sprachen sogar davon, durch das bewußtere auswählen der Themen langsamer und physischer zu spielen. Kein schlechter Tausch. Ein Beispiel das Begrenzung kreatives Potential entfacht.

Den Artikel Good Luck, Barbara! - englischsprachige Impro-Langform in Berlin findet ihr bereits auf Impro-News.de, das Interview mit Abigel folgt noch.

Filme und Serien mit Harold-Struktur

Filme und Serien mit Harold-Struktur

Der Harold, die älteste und berühmteste Langform im Improtheater, hat mehr Auswirkungen auf unsere Kultur, als ich das bisher vermutete. Die großartige Tara DeFrancisco überraschte mich mit der Aussage, das etliche Filme und Serien auf einer Harold-Struktur beruhen.

Seinfeld

Jede Episode der überaus erfolgreichen Serie Seinfeld ist ein Harold. Die Serie lief in 9 Staffeln von 1989 bis 1998. In jeder Folge bearbeiten sie ein übergeordnetes Theama auch verschiedenen Sichtwinkeln. Dabei sind die Treffen im Diner die jeweiligen Group Games, in den ersten Staffeln auch die Standup-Auftritte von Jerry Seinfeld, die nochmal das Geschehen der Episode reflektierten. Die Serie wurde gerade für ihr Drehbuch hochdekoriert. Die Writers Guild of America wählte Seinfeld auf Platz 2 der 101 Best Written TV Series hinter Die Sopranos. Ebenso war Seinfeld die beliebteste Serie der USA in den 90er Jahren, was bedeutet, das sich Qualität und Erfolg nicht ausschließen.

Modern Family

Die seit 2009 in bisher 5 Staffeln erschienen Serie Modern Family folgt ebenso einer Harold-Struktur pro Episode, die mit 22 Minuten die klassische Länge einer Harold-Show im Chicago-Style haben. Die Serie um eine große Patchwork-Familie folgt drei Familien: der neuen Familie von Vater Jay (der Al Bundy Darsteller Ed O’Neill hier in ernsthaft und überzeugend) und den Familien seiner erwachsenen Tochter und seines ebenfalls erwachsenen Sohnes. Auch hier ist ein übergeordnetes Thema pro Eposide vorhanden und die Treffen der Großfamilie sind die Groupgames zwischen den 3 Beats. Auch Modern Family ist ebenso Kritikerliebling und mit Auszeichnungen überschüttet wie auch beim Publikum äußerst beliebt.

Magnolia

Aber auch Filme nutzen die Haroldstruktur, auch wenn die Spielfilmlänge Umstellungen in der Struktur verlangen. Bei Magnolia von 1999 (Regie Paul Thomas Anderson) kreuzen sich die Wege neun verschiedener Personen (u.a. Tom Cruise, Julianne Moore und Philip Seymour Hoffman), die von ihren Vätern missbraucht oder im Stich gelassen wurden.
Die Beziehungen zwischen den erst einmal unabhängigen Episoden und Personen ergeben sich dabei im Laufe der Zeit. Ein Sprecher sorgt hier für das Opening und das verbindende Element am Ende, ebenso liefert die Titelmusik inspiration für die spätere Handlung. Magnolia gewann den Goldenen Bären, Tom Cruise erhielt den Golden Globe als bester Nebendarsteller.

L.A. Crash

Der Film L.A. Crash von Paul Haggis aus dem Jahre 2004 zeigt 24 Stunden aus dem Leben verschiedener Personen (u.a. Sandra Bullock, Matt Dillon und Ryan Phillippe), der Schicksale miteinander verkettet sind. Der Film benötigte 5 Jahre an Vorbereitung, um in nur 36 Stunden gedreht zu werden. Er gewann mehrere Oscars, u.a. als Bester Film.

Weitere Beispiele

Die Komödie Accidentally in Love von 2011 soll ebenso ein Harold sein, das ist nun auf meiner Watchlist. Ebenso bedient sich die Serie Lass es, Larry! (Orginaltitel: Curb Your Enthusiasm) über Larry David, dem Mastermind der Sitcom Seinfeld passenderweise der gleichen Struktur.

Da werde ich wohl demnächst Filme und Serien noch mal mit ganz anderen Augen sehen. Wo fallen euch noch Beispiele ein, die dieser Struktur folgen?

Weitere Harold Artikel

Harold - Teil 1: Strukur
Harold - Teil 2: Group Opening
Harold - Teil 3: Die Aufteilung der Beats

Hear and Now Podcast über Musik im Improvisationstheater

Hear and NowEs gibt einen neuen deutschsprachigen Podcast über Improtheater mit dem Namen "Hear and Now". Stephan Ziron hat sich hier speziell auf das Thema improvisierte Musik und Musik zu Improvisationstheater. Es soll etwa alle 14 Tage eine Folge erscheinen. In der ersten Folge geht es um die Ziele und Inhalte. Hört mal rein und gebt Feedback.

Und hier geht es direkt zur 1. Folge vom Podcast: https://www.impro-musik.de/ziele-inhalte/

Der 2. Berliner Impro Marathon

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Nun ist er zu Ende, schon eine Woche lang. Es wird Zeit ein wenig darüber zu schreiben. Durch die Designaufgaben war ich ja eh schon in die Orga eingebunden. Dazu kam, das ich zusammen mit Thomas Jäkel und Dominik Schäfer das Ewige Match plante. Ich wollte gern die französischen Schiedsrichter-Regeln ausprobieren. Deshalb trafen wir uns und legten uns auf folgende 6 Signale fest und machten ein Fotoshoting für die Signale und das Gruppenbild.

Impro Schiedsrichter Pantomimischer GegenstandImpro Schiedsrichter ZeitfehlerImpro Schiedsrichter StörungImpro Schiedsrichter BlockImpro Schiedsrichter HärteImpro Schiedsrichter Formfehler

Wir nutzten die Signale sicher etwas zu wenig. Vielleicht ist auch ein Marathon dafür zu lange. Es war aber auch nur ein Teilaspekt, das match lief super. Wir 3 Moderatoren überlegten uns, in dem 12 Stunden Match uns nicht zu Wiederholen. Dazu legten wir für jede Stunde einen Schwerpunkt fest. Dann verteilten wir erst einmal thematisch passende Spiele, forschten im Impro-Wiki und bei englischen Quellen und erfanden schließlich noch ein paar Spiele. Diese werden wir noch ins Impro-Wiki einspeisen. Darunter waren in der letzten Stunde besonders viele - denn das Thema war Massenszenen zum Grande Finale - was es ja selten im Impro gibt und dem entsprechend wenig dokumentiert ist. Das lebendige Videogame oder die parallele Riesenmaschine, es war sehr schön Anzusehendes dabei.

Vom restlichen Marathon hab ich dann fast gar nichts mitbekommen. Moderieren ist schon sehr fordernd. Wir hatten jeder abwechselnd 4 Stunden Haupt- und 4 Stunden Nebenmoderation. Und ich hab in einer meiner "freien" Stunden auch noch unser Improbanden-Format "Geheime Bekenntnisse" gespielt. Aber das was auf der Match-Bühne entstanden ist war sehr befriedigend und es ist toll, wenn ein Plan funktioniert. Den Abschluss bildete eine 12-minütige Oper mit 30 Leuten, Arien, Chorus und einer gigantischen Sterbeszene - Opulenz hat diesen großartigen Event abgerundet.

Der Termin für den 3. Berliner Impro Marathon steht bereits: es ist der 25.4.2015. Ich bin in jedem Fall wieder dabei.

AuJA – Autismus akzeptieren und Handeln Buch erschienen

AuJA - Autismus akzeptieren und Handeln!Das Buch "AuJA - Autismus akzeptieren und Handeln" von Christiane und Deniz Döhler ist nun erschienen. Ich bin dabei für das Layout und den Satz verantwortlich, es ist mein erstes Buch. Im gleichen Zuge ist die Webseite auja.org neu gemacht, die betreue ich ja schon seit einiger Zeit. Dort findet sich wie auch im Buch viel Hilfe für Eltern autistischer Kinder.

Hier im Video erklärt Deniz während einer Podiumsdiskussion zu angewandter Improvisation bei der Impro 2014 das Konzept von AuJA!

IWN Impro-Podcast – Entwicklungsstand

Improv World News
Diese Woche habe ich zum Thema Impro-Festivals gepodcastet zusammen mit Thomas Jäckel. Wir versuchen jetzt wieder mit unseren Improv World News in den 14-Tages-Rythmus zu kommen, das Jahr fing etwas schleppend an. Hier mal ein Rückblick:
Wir haben in gebrochenem English angefangen, und waren sehr nerdig - viel Termine, viele Namen, wenig allgemein interessante Sachen. Im letzten Jahr haben wir dann auf deutsch umgestellt. Ebenso haben wir jetzt ein allgemeines Hauptthema, über das wir unsere Meinung austauschen und das beleuchten. Erst danach kommen Termine, aber nicht nicht mehr so ausführlich. Die Umstellung ist zumindest den Zuhörerzahlen sehr gut bekommen. Wir liegen jetzt zwischen 60 und 120 Downloads pro Folge. In Anbetracht der Gesamtgröße der deutschsprachigen Improspieler, die dann noch Podcasts dazu hören wollen, gar nicht so schlecht.

Daher vielen Dank fürs zuhören. Was uns bisher nicht gelingt, ist der Anfang eines Dialoges - Kommentare im Blog, Facebook oder Twitter sind immer noch selten. Na mal schauen, was wir da noch machen können. Es macht mir jedenfalls nach wie vor auch selbst Spaß, die Sachen vorzubereiten und ein Talk mit Thomas über Impro ist auch immer wieder schön.

Daher einfach mal ein Danke für die Unterstützung an alle, die uns da mit Feedback geholfen haben - Olli, Claudia, Stephan und Marco ... bestimmt habe ich da noch einige vergessen.

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