Letzte Woche hatte ich die große Freude Christian Heller a.k.a. plomlompom im Studio zu haben. Wir sprachen bei Hyperbandrauschen sehr ausführlich über die Besetzung der Volksbühne, bei der Christian Heller mit vor Ort war.
Die Sendung könnt ihr hier anhören http://hybr.de/2017/10/15/hybr-69-besetzung-der-volksbuehne/
Wenn die Wahlsaison beginnt, wird es hässlich. Wahlplakate der Parteien belügen uns nicht nur, sie verschandeln die Stadt schon mit der schieren Menge. Jede Laterne - oft doppelt und dreifach behangen, jeder Kreisverkehr und jede Freifläche wir zusätzlich zur "normalen Werbung" genutzt.
Neben den inhaltlichen Qualen ergreift mich als Designer auch optisch oft das blanke Entsetzen. Hier mal ein paar Gedanken zum Design einiger Parteien bei Großplakaten.
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Zum Thema Verteilung von Geschlechtern in Improgruppen und in Workshops und vermeintlichen Unterschieden sind immer mal wieder Meinungen anzutreffen, die auf dem Bauchgefühl beruhen. Und sagt eben nicht sonderlich viel aus. Deshalb habe ich an Hand der aktuell verfügbaren Informationen auf den Webseiten und Social Media Profilen der aktiven (soweit mir bekannt) Berliner Improgruppen die Verteilung statistisch erhoben. Durch die Struktur der Improszene kann es sein, das Spieler*innen in mehreren Gruppen spielen. Es stellt also nicht den Schnitt aller Improvista dar, sondern die Summe aller Gruppenzusammensetzungen. Bei einigen wenigen Gruppen basiert die Zählung auf Fotos, oftmals ist das Ensemble genannt. Der Stand ist vom 3. Mai 2016.
Das Ergebnis in Zahlen: bei 37 38 Improgruppen sind insgesamt 282 291 Spieler*innen. Davon waren 139 Frauen und 143 Männer 142 Frauen und 149 Männer. Das würde ich als ziemlich noch ausgeglichen bezeichnen, was mich sehr freut.
Dabei waren 5 4 Gruppen exakt 50/50 besetzt, 17 19 Gruppen hatten mehr Männer, 16 mehr Frauen. Das unterstreicht die Ausgeglichenheit ebenso.
Bei den Musiker*innen sieht es ganz anders aus. Dort sind auf den Gruppenwebseiten 1 Frau und 13 Männer verzeichnet, was eine klare Richtung hinzu Männerdominanz weist. Im Vergleich zur Spieler*innen-Zusammensetzung doch recht erstaunlich. Da wäre ein Erklärungsansatz sicher interessant.
Bei der Rubrik Moderatoren ist die Anzahl mit einem ausschließlichen Moderator zu klein für sinnvolle Schlüsse. Es wäre da allerdings interessant, wir die Verteilung dort ist, wenn Spieler*innen moderieren.
Um hier eine weitere Statistik einzustreuen: Beim Berliner Impro Marathon drängten wir in diesem Jahr darauf, das Gruppen möglichst eine Spielerin und einen Spieler entsenden, um ein ausgeglichenes Ensemble zusammenzustellen. Dort 19 Frauen und 23 Männer, 3 männliche Moderatoren und 5 männliche Musiker.
Es gibt ja neben den normativen noch weitere Geschlechter. Und hier muss ich zugeben, nicht wirklich in Erfahrung gebracht zu haben. Soweit mir bekannt gibt es aktuell in Berlin keine transsexuelle*n Spieler*innen. Wer sich speziell für dieses Thema interessiert, in L.A. war ich bei der Aufzeichnung des Podcasts von Miles Stroth mit Joan Ford. Und Joan erzählt da einiges aus ihren Erlebnissen, was ich ganz spannend fand.
Die Daten sind im Einzelnen in diesem Google Spreadsheet einzusehen.
Bei Ergänzungen, Richtigstellungen etc. schreibt einfach einen Kommentar. Und gern auch bei Gedanken und Feedback zum Thema.
In L.A. hab ich durch den Fakt, das diese Stadt nahezu keinen empfehlenswerten öffentlichen Nahverkehr besitzt, die App Uber genutzt. Und da ist mir erst der Sinn dieser Unternehmung aufgegangen. Und ebenso, wie weit stehengeblieben das Taxigewerbe ist - das durch den starken Schutz sich eben auch nicht mehr weiterentwickelt.
Reduzierung der Menge der Autos
L.A. ist ein Desaster auf den Straßen. Es gibt 10-spurige Highways, und da ist ständig Stau. Denn jeder muss dort Auto fahren mangels Alternative. Es gab ein großes Straßenbahnnetz, das von Autokonzenen gekauft und dann bis 1963 geschlossen wurde, um mehr Autos zu verkaufen. Es gibt Bemühungen dem Gegenzusteuern. Neben dem U-Bahnbau gibt es auf den Highways Fast tracks, das sind Spuren wo nur Fahrzeuge mit mindestens 2 oder mehr Personen fahren dürfen. Sogenannte Dummies, also Puppen auf dem Beifahrersitz, um auf den Fast tracks zu fahren, führen zu immens hohen Strafen.
Uber ist eine andere Variante, mehr Personen pro Auto zu besetzen. Denn hier soll ja eine bereits bestehende Fahrt des Fahrers weiter aufgefüllt werden.
Luxusprodukt vs. Low Price
Taxifahren ist in Berlin mittlerweile klar im Luxussegment. Eine Fahrt vom Schlesischen Tor zum Hermannplatz mit ca. 3 km und gefühlt 7 Minuten Fahrzeit kostete mich 9 Euro, vom Zoo zum Hermannplatz (7,5 km / 20 Min) waren es 20 Euro. Das empfinde ich als teuer, oder genauer als zu teuer. Mit Uber Pool (das bedeutet es waren noch weitere 2 Fahrgäste im Auto die einen ähnlichen Weg hatten und da mitvermittelt waren) bezahlte ich für eine Fahrt vom 6470 Santa Monica Blvd zum 9901 S La Cienega Blvd (19 km / 40 Minuten) 17 Dollar. Taxi in Berlin will ich mir im Grunde nur noch in Superausnahmen leisten. Mit dem Uber-Preis würde ich das deutlich öfter nutzen.
Uber App als Service
Die App ist wirklich beeindruckend. Nach Zieleingabe erhielt ich den geschätzten Preis , Fahrdauer und wie schnell ein Auto mich abholen könnte. Das war 4 Minuten, und es war wirklich in 3 Minuten da. Ich bekam ein Foto des Autos, ein Bild des Fahrers und das Nummernschild direkt in der App angezeigt. Dann erhielt ich eine Mail mit dem Preis und eine SMS, das alles soweit ok ist. Alles in allem eine überaus runde Experience.
Fahrer und Kontrolle
Hier sitzt ja das Hauptargument der Taxifahrer. Es gibt Regeln, die die Sicherheit gewährleisten sollen. Das ist durchaus richtig und nicht wegzudiskutieren. Allerdings höre ich von taxifahrern auch, das sie sehr lange Schichten haben, viel Stehen und auf Fahrgäste warten und auch wenig verdienen. So optimal scheint mir das auch nicht zu sein.
Uber hingegen ist gedacht als Zuverdienst, nicht als Hauptjob. Den Weg zur Arbeit oder nach Hause teilen. Ein ähnliches Prinzip wie das der Mitfahrzentrale. Durch sehr viele Teilnehmer bei Uber ist es auch schwerer, das als Ganztagsberuf zu machen, was durchaus der Plan ist. Trotzdem ist hier natürlich ein Problem. Die Sicherheit von Fahrer und Mitfahrer*innen muss oberste Prio haben.
Übergriffe
Es gibt da ja ab und zu mal Berichte, das bei Uber Fahrgäste oder Fahrer Opfer von Übergriffen wurden. Da beide Parteien namentlich und über Kreditkarte registriert sind, werden sie oft danach geschnappt. Und das ist den sicher auch bewußt, sie machen es trotzdem. Alelrdings ist der Taxifahrer im Vergleich eher noch schlechter gestellt, da die Kunden komplett anonym sind. Das ist in jedem einzelnen Fall schrecklich. Ich wünschte ich wüßte eine Lösung.
Die Uber-Unsympathen
Die Führungsspitze um Travis Kalanick sind mir schon immer unsympatisch. Gewissenlose und sich selbst überschätzende Typen. Und das bleibt auch so. Ich frage mich auch ob das nötig ist, denn das Produkt das sie haben bräuchte dieses Gebahren nicht (braucht es natürlich nie).
Fazit
Trotz meiner Vorbehalte war ich doch recht positiv überrascht und verstehe jetzt etwas besser, warum Uber so viel mediale Aufmerksamkeit erhält. Die sind schon ein neuer Spieler im städtischen Nahverkehr.
Einmal im Monat habe ich die große Freude Radio bei dem Colaboradio machen zu dürfen. Das Hyperbandrauschen - so der Name der Sendung - hat sich entwickelt. 27 Folgen haben wir in zwischen gemacht, die neueste ist gerade online zum nachhören. Hier die Ausgabe mit Gast Inspector Benone.
Dabei haben Hein-c und ich zunächst zu zweit angefangen, später haben wir uns regelmäßig Gäste eingeladen, die c-base Mitglieder sind. Die Gespräche können sich um alles mögliche drehen, das Format ist erfrischend frei. Auch Impro haben wir schon gemacht, wobei vieles eh ohne genauen vorherigen Plan ist. So rauschen wir weiter durch den Hyperraum und beugen Zeit und Logik.
Jeden zweiten Dienstag im Monat könnt ihr uns live aus der Raumfahrtagentur hören auf UKW 88.4 in Berlin, im Stream unter www.senderberlin.org oder später dann meist ohne Musik unter www.hybr.de.
Gestern - am Freitag 23.3. - ging es los mit der Impro 2012 im ausverkauften Heimathafen Neukölln. Insgesamt 49 Akteure aus 12 Nationen geben 32 Vorstellungen in den nächsten 10 Tagen. Auf der Eröffnungsshow kann man viele der Teilnehmer in kurzen 10-Minuten-Happen erleben.
Im ersten Teil spielten die Gruppen, die ein abendfüllendes Programm bestreiten (und schon in Berlin sind). Dort gab es Surreales vom Saroma Improvisatietheater (Amsterdam, Niederlande), eine gewohnt brilliante Szene der CRUMBS (Winnipeg, Kanada), eine interessante Storytellingtechnik mit Stock und Schal von Istanbulimpro (Istanbul, Türkei) und ein Mix der gastgebenden Gorillas (Berlin, Deutschland).
Nach der Pause spielten einzelne Teilnehmer zusammen verschiedene Formate. Sehr starke und kontrastreiche Monologe gab es von Mike Fly (Videokünstler - Toronto, Kanada), Jeron Dewulf (De Improfeten - Antwerpen, Belgien), Tomaz Lapajne (Kolektiv Narobov - Ljubljana, Slowenien) und besonders dramatisch intensiv von Inbal Lori (Three Falling - Tel Aviv, Israel).
Per Gottfredsson (Stockholms Improvisationsteater - Stockholm, Schweden) und Davide Arcuri (Teatribu - Mailand, Italien) spielten die lustigste Szene des Abends, ein Switch über Italiener und Schweden beim Stricken. Weiter ging es nach der starken Vorlage etwas schwächer mit einem Musical in deutsch mit Spielerinnen von hidden shakespeare (Hamburg, Deutschland) und der Theaterturbine (Leipzig, Deutschland).
Matthieu Loos und Julie Doyelle (Compagnie Combats Absurdes - Lyon, Frankreich) zeigten brilliant und gnadenlos wunderbar das Festivalmotto: IMPRO KANN ALLES. Zum Schluß wurde im großen Finale mit einer Pina Bausch-Tanzszene und allen Akteuren des Abends das Thema soziale Gerechtigkeit beleuchtet.
Es war ein toller Abend, viele wirklich herausragende Spieler und jetzt gehts los mit der Impro 2012.
Mehr Infos zum Programm und über die Spieler: https://www.improfestival.de/
Die Fotos gibt es auch hier: https://www.flickr.com/photos/21224098@N07/sets/72157629289205972/ und und können mit Namensnennung frei verwendet werden - Creative Commons Attribution 2.0 Generic (CC BY 2.0). Ein Link dazu wäre super nett. Größere Auflösung auf Anfrage.
Nach etwa 2 Jahren diverser Workshops zum Thema Impro ist der nächste logische Schritt, eine eigene Gruppe zu finden. Wir haben zu zweit angefangen zu überlegen, wie wir das angehen wollen. Berlin ist da ein einfaches Pflaster. Es gibt viele Gruppen, viele Trainer und eine große Zahl Spieler. Trotzdem ist jeder Anfang schwer.
Aus den Workshops kannten wir eine Anzahl Spieler, mit einigen hatten wir auch diverse Kurse. Das ist dann der einfachste Schritt, die zu fragen, mit denen man auch gern spielen will. Wir dachten an eine Gruppenstärke von 6-8 Leuten, möglichst gut durchmischt. Da die ersten Anfragen ja erstmal nachforschend waren, kamen auch leicht unscharfe Zusagen, aber auch Absagen. Das Herumfragen schaffte bei uns recht schnell insgesamt 6 Spieler (1 Frau, 5 Männer). Die erste Probe lief gut, mein Wohnzimmer eignet sich gut zum Training. Wenig später stießen noch 2 Frauen hinzu, die Trainings waren alle 14 Tage. Fortschritte und Gruppenfindung liefen langsam, doch stetig. Hier ist Geduld wichtig, man kann es nicht erzwingen. Diese Phase dauerte bei uns in etwa 4 Monate.
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