Die Berlinale beginnt, Zeit wieder auf die visuelle Welt der Plakate zu blicken.
Das Hauptmotiv stammt wieder von der Agentur Boros, nun schon das vierte Jahr in Folge. Nachdem im letzten Jahr fast ein Clon des Vorgängerjahres zu sehen war, ist diesmal zumindest wieder etwas Schöpfungshöhe erkennbar. Das Bärensignet tritt nun in einer größeren Menge auf. Die Wirkung erinnert mich sehr an Anti-Grafitty-Polster der BVG. Also zumindest etwas Urbanes also.
Das Forum kommt sehr arty daher, fast geneigt bin ich auf den Hipster-Poster-Generator zu verweisen. Gefällt mir trotzdem. Talents kommt im Cowboy-gewand und beweißt ebenso mehr gestalterischen Charakter für die jungen Wilden.
Und hier findet ihr die ausführliche Historie alter Berlinale-Poster mit sehr viel Bildmaterial.
Es erreichte mich auf Grund des Artikels zur deutschen Geschichte des Improtheaters eine E-Mail mit dieser wundervollen Wandzeitung der Letzte Erlanger Oberhitze. Die 1992 gegründete Gruppe nahm an der 1. Deutschen Impro-Meisterschaft in Dortmund wie auch an der 2. Deutschen Impro-Meisterschaft in Hamburg teil, zu der dieses Gruppenplakat entstand.
Wenn ihr altes Bildmaterial habt, benachrichtigt mich gern.
Das direkt am Lake Michigan liegende 1930 erbaute Adler-Planetarium zeigt neben vielen weltraumbezogenen Ausstellungen auch den wenig beleuchteten Aspekt Planetariumshistorie. Zwei große Kuppelsäle werden unterschiedlich betreiben: das Definiti Space Theater mit dem mittigen Carl-Zeiss-Projektor der frühen Zeiss II Baureihe von 1930, die ja etwas von einem futuristischem Riesenknochen haben. Dieser Zeiss-Projektor war der erste, der ausserhalb Europas betrieben wurde. Der Unternehmer Max Adler besuchte 1928 das "Wunder von Jena", den ersten Projektor dieser Art und war so beeindruckt, das er das Geld für das Chicagoer Planetarium stiftete.
Der zweite Kuppelsaal beherbergt das Grainger Sky Theater mit mehreren Projektoren von der Rückwand. Die beiden Shows die ich dort gesehen habe (Welcome to the Universe und Cosmic Wonders) waren solide, allein das Thema Weltraum übt seine Faszination aus und fesselt. Hinzu kommt noch ein 3D-fähiges Theater mit frontaler Leinwand, die den aktuellen Stand der Kinotechnik zeigen.
Historisch sehr spannend ist im Untergeschoß die 1913 in Betrieb genommene Atwood Sphere, das älteste noch funktionstüchtige Planetarium in Amerika. Hier konnten Astronomiestudenten den Himmel über Chicago genauer untersuchen. Es gleicht einem überdimensionalem Betonmischer-Kugel, in die ein Wagen mit 8 Personen hineinfährt. Die Kugel dreht sich und durch winzige sorgsam per Hand gebohrte Löcher sieht man die Himmelskörper aus der Sichtweise von vor 100 Jahren. Die damalige Skyline Chicagos ist eingezeichnet und unterscheidet sich massiv von der heutigen. Die aktuelle Führung dauert etwa 10 Minuten.
Mehr zur Historie von Planetarien findet sich hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Timeline_of_planetariums
In den diversen sehr schön gemachten Ausstellungen sind die herausragenden Exponate eine orginal Gemini 12 Landekapsel sowie ein orginalgetreues Model des Curiosity Mars-Rovers. Insgesamt würde ich mindestens 3 Stunden für das Planetarium einplanen und danach bieten die unmittelbaren Nachbarn - das Field Museum sowie das Shredd-Aquarium - weitere Angebote für einen naturwissenschaftlichen Tagesausflug.