Harold – Teil 1: Strukur dieser Impro-Langform
Harold – Teil 2: Group Opening
Harold – Teil 3: Die Aufteilung der Beats
Harold – Teil 4: Bezüge zwischen den Szenen
Das Group Opening hat mit Schwung und Energie das Thema des Harolds umrissen. Jetzt folgen die Szenen des ersten Beats in dieser Impro Langform. Dazu es ist interessant, noch einmal zurückzutreten und die Zielrichtung der drei Beat-Phasen zu betrachten:
1. Beat: Create
2. Beat: Explore
3. Beat: Connect
Der erste Beat des Harold: Create
Im ersten Beat werden die Plattformen gebaut. Es wird hier auch von “Grounded Scenes” gesprochen. Es empfehlen sich Zweierszenen. Die können ruhig etwas länger sein und es gibt keine Tagouts. Die Szenen sollen möglichst spezifisch die Grundlagen definieren. Dazu gehören die klassischen 5 Ws, also: Wer? Wo? Welche Beziehung haben sie zueinander? Um was geht es? Und warum?. Da die Szene nicht zwingend weitergespielt wird in den weiteren Beats sollte sie eine eigene Sinneinheit bilden. Je spezifischer Teile definiert werden, desto besser. Inhaltlich bezieht sich der erste Beat auf die Themen, die im Group Opening gemeinsam gefunden worden. Allerdings werden diese Ideen nicht direkt übernommen sondern abgewandelt.
Der zweite Beat des Harold: Explore
Im zweiten Beat werden die Möglichkeiten erforscht, die in den ersten Szenen angelegt worden. Es können Zweier- wie auch Mehrpersonen-Szenen entstehen. Es sind Tagouts möglich, um mehrere Szenen für einen Erzählstrang zu spielen. Die Szenen können insgesamt auch schneller sein als im ersten Beat. Insbesondere wenn viele Spieler beteiligt sind, sollte nicht die gleiche Spielerkonstellation wie wie im ersten Beat beginnen. Also spielen Szene A1 zwei Spielerinnen, kann höchstens eine der beiden in Szene A2 beginnen. Damit werden alle Spieler des Teams eingebunden. Zusätzlich werden die Sichtebenen auf das Grundthema vielschichtiger. und es kommen Zeitsprünge und Ortswechsel wie von allein. Denn hier im zweiten Beat ist die Zeit dafür, das Thema durch die Figuren vielschichtig zu beleuchten.
Der dritte Beat des Harold: Connect
Der dritte Beat ist nochmal schneller. Bisher liefen die Geschichten parallel. Jetzt können sich einzelne Teile verknüpfen. Der Ort von Strang A taucht kurz in Strang C auf. Eine Figur aus Strang B ist plötzlich auch eine Nebenrolle in Strang A. Es verknüpfen sich die Geschichten zu einem Ganzen. Dabei ist es gut, Raum für Interpretation zu lassen. Die Köpfe der Zuschauer füllen das gern und bieten Gelegenheit zum anschließenden Reflektieren. Trotzdem wird auch im dritten Beat das Grundthema weiter beleuchtet. Es ist die letzte Möglichkeit, Motivationen einzelner Charaktere aufzuzeigen und die Geschichten abzurunden.
Workshop zur Impro Langform in Chicago Style
Wenn euch das Thema Harold mehr interessiert: am 6. und 7. Februar 2016 biete ich in Berlin den Workshop “Impro Langform Wochenende Chicago Style” an. Dort wird sich viel um den Harold drehen, wir experimentieren und nähern und diesem Format. Mehr Details gibt es hier: https://improbanden.de/workshops/impro-langform-wochenende-chicago-style/
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