Lampenfieber ist die Aufregung vor einer Aufgabe. Ich werde öfter gefragt, ob ich noch aufgeregt bin vor Shows. Meine Antwort ist "manchmal". Und ich grüble öfter darüber nach, ob das gut oder schlecht ist. Hier einige Überlegungen dazu.
Als Lampenfieber wird eine Form von Anspannung, Nervosität oder Stress vor einem öffentlichen Auftritt bezeichnet. Das trifft sowohl darstellende wie musikalische Kunstformen, Reden vor Publikum - aber auch Prüfungssituationen oder sonstige schwierige Aufgaben. Dabei muß die Erfüllung des selbstgesteckten Ziels besonders wichtig sein. Continue Reading
Huuuh, Bestenlisten, eigentlich ein ganz schwieriges Thema. Ich habe dieses Jahr schon einiges gesehen, ich tippe mal so auf 60 bis 70 Shows. Die Charts gehen nach meinem ganz persönlichen Gefallen - sicher durch die Erinnerungsunschärfe vernebelt - aber ich lege das jetzt so fest. Platz 2 möchte ich trotzdem teilen, die beiden empfand ich schon direkt beim Zuschauen als sehr gleich auf. Wenn ich mehrere Shows der Gruppe gesehen habe, dann gilt da die eindrucksvollste Show für mich.
1. The Improvised Shakespeare Company (Rezension hier), gesehen im iO Chicago
2. TJ & Dave (Rezension über beide 2. Plätze hier), gesehen im iO Chicago
2. Dummy, gesehen im iO Chicago
3. Game of Death - Jacob Banigan Solo (Rezension bei Impro-News.de), gesehen im Ratibor-Theater Berlin zur Impro 2013
4. BASH! - Blaine Swen Solo Musical (Rezension hier), gesehen im iO Chicago
5. Scenes & Stories - BATS Improv San Francisco (Review bei Impro-News.de), gesehen im Bühnenrausch Berlin
6. Show of the Dead - Steife Brise (Review bei Impro-News.de), gesehen im Puschkinhaus in Halle/Saale zur Impronale 2013
7. Bollywood - Improv Comedy Mumbai (Review bei Impro-News.de), gesehen im English Theater Berlin zur Impro 2013
8. Impromptu Splendor - National Theatre of the World (im Stil von Tschechov), gesehen im Ratibor-Theater Berlin zur Impro 2013
9. Unser Ionescu - Combats Absurdes (Review bei Impro-News.de), gesehen im Puschkinhaus in Halle/Saale zur Impronale 2013
Welches waren eure Lieblingsshows des Jahres?
Ich hab zur Show im Bühnenrausch Berlin von BATS Improv aus San Francisco am 4.10.2013 was bei Impro-News.de geschrieben: https://www.impro-news.de/2013/10/starke-frauen-aus-san-francisco-bats-improv/. Es war eine sehr inspirierende Show. Bitte mehr davon.
Ich hab mal wieder einen Artikel auf Impro-News über eine Show, die mir viel Spaß gemacht hat: Episches Impro: Theater ohne Probe im Sinne von Brecht. Dabei sind mir so einige Gedanken über das Schreiben dieser Artikel durch den Kopf geschossen.
Es werden ja relativ wenig Showrezensionen für Impro geschrieben. Und es ist zugegebener Maßen ja auch etwas anders - nicht das fertige Stück ist ja entscheidend, sondern mehr das Rezept des Entstehens. Denn so wie es an dem Abend gezeigt wird, kommt es nie wieder. Dem entsprechend ist hier eine etwas andere Sichtweise gefordert, um diese prozessorientierte Kunstgattung auch für nicht anwesende erfahrbar zu machen. Ich finde das durchaus recht reizvoll, und würde mir gern mehr wünschen - denn auch von einer klugen Rezension kann ich eine Menge lernen.
Ich habe dabei schon einige Varianten probiert. Inzwischen mache ich mir oft Notizen während der Show und kann die oft relativ gut danach im Kopf rekonstruieren. Ebenso schaue ich auf die Reaktionen der Besucher. Ich versuche mich mit dem ein oder anderen Zuschauer in der Pause oder nach der Show auszutauschen. Oft kommen da noch Blickwinkel heraus, dir ein runderes Bild über das Gesehene ergeben. Wenn ich die Zeit habe, lasse ich gern ein paar Tage den angefangenen Artikel ruhen, um dabei die Angemessenheit zu durchdenken. Da ich auch selbst Spieler bin, weiß ich zum einen um die Schwierigkeiten auf der Bühne und bin natürlich auch etwas befangen. Idealer wären sicher reine Kritiker - nur woher nehmen. Solange schreibe ich einfach munter weiter und hoffe das es mehr davon wird.
Und hier gehts zum leicht gekürzten Artikel auf Impro-News.de
Premiere der Improbanden
Nach 9 Monaten gemeinsamen Trainings ging es am 3. Dezember zum ersten Mal auf die Bühne. Ort war die Bar "Lange Nacht" in Berlin Neukölln, die sich der Kleinkunst gern zuwendet. So eine Gruppenpremiere ist ja oft eine Family & Friends-Veranstaltung und die Lange Nacht war richtig voll.
Es ist ein großer Schritt raus aus dem Trainingsraum und vor Publikum. Deshalb haben wir uns entschieden, das alle spielen sollen - aktuell zu neunt eigentlich ungewöhnlich viele für eine Show.
Die Nervosität vor dem Auftritt stieg, nicht alle bei uns hatten Bühnenerfahrung. Was passiert, wenn die Szenen nicht funktionieren, Blackout, blamiert man sich vor seinen Freunden? Wird die Langform zu kleinteilig. Haben wir genug trainiert? Interessanter Weise wurden die Trainings seit finaler Terminfestlegung intensiver, es gab mehr Energie. Auf einmal war eine unumstößliche Aufgabe da, das Training war plötzlich nicht mehr nur zum Erholen und Spaß haben da.
Die Moderation übernahm Claudia, die das Publikum schnell warm bekam - dann kann kaum noch was schief gehen. Wir wollten eines Querschnitt zeigen, klassische Games in der ersten Hälfte, langförmigere Szenen in der Zweiten. Erstaunlich ist die Energie, die die Bühne mit sich bringt - alle Spiele liefen ausgesprochen gut - Einwortgeschichte, Story in a line, ABC-Szene, Experte und Buchgenre-Geschichte.
In der zweiten Hälfte spielten wir den "Slumdog Impronär" mit zusatzlicher "Das klingt nach einem Lied"-Komplikation. Sehr schöne Szenen entstanden. Noch ein paar Zugabe-Tag Outs und dann folgte viel Applaus. Ein Spendenhut füllte sich rasant und finanziert einen Gruppenevent. Ich kann allen Gruppen nur raten, sich der Bühne zu stellen. Es bringt einen unglaublichen Schub.
Mehr über die Improbanden: www.improbanden.de
Am 3. Dezember 2011 ist es soweit: die Improbanden treten zum ersten Mal gemeinsam auf die Bühne. Das Ganze beginnt um 21:00 in der Bar "Lange Nacht" in Berlin Neukölln. Zuerst werden wir einige Theatersport-Games spielen. In der zweiten Hälte wird es Langförmiger. Wir sind sehr gespannt.
Hier gibt es mehr Infos: www.improbanden.de