Es gibt einen neuen deutschsprachigen Podcast über Improtheater mit dem Namen "Hear and Now". Stephan Ziron hat sich hier speziell auf das Thema improvisierte Musik und Musik zu Improvisationstheater. Es soll etwa alle 14 Tage eine Folge erscheinen. In der ersten Folge geht es um die Ziele und Inhalte. Hört mal rein und gebt Feedback.
Und hier geht es direkt zur 1. Folge vom Podcast: https://www.impro-musik.de/ziele-inhalte/
Das Copenhagen Impro Festival ist nun vorbei. Es war eine große Freude, mit Improvisateuren eine Woche intensiv zu arbeiten. Es entsteht ein enger Zusammenhalt beim Erarbeiten von Techniken wie auch viel kreatives Kribbeln. Dazu kommen die Workshops, die gemeinsamen Auftritte und das sehen von anderen Shows. Doch dieses Freundschaft schließen und sich so eng verbunden fühlen ist großartig.
Ich war im Workshop bei der großartigen Tara DeFrancisco aus dem Ensemble vom iO Chicago, die kürzlich zur "Funniest Person in Chicago" von Free Press ausgezeichnet wurde. In 5 Tagen ging es gradlinig auf die Langform "Harold" zu, die das iO so berühmt gemacht hat. In dieser kurzen Zeit kann das Thema nur angerissen werden. Ich hatte da ja durch das Absolvieren des Summer Intensive Programms in Chicago einiges an Vorwissen. Gerade dadurch wurde für mich das so reizvoll, denn jetzt nahm ich Details viel klarer wahr.
Und es gibt auch unterschiedliche Methoden beim Harold, die Form entwickelt sich auch immer noch weiter. Viel werde ich da inhaltlich noch schreiben zu gegebener Zeit.
Die Showslots waren ebenso spannend. Es waren zweimal die iO Trainerinnen zu sehen, neben Tara waren das Jet Eveleth und Lyndsay Hailey vom iO West aus L.A. In drei verschiedenen Orten spielten parallel sowohl dänische Gruppen wie auch Teams aus Barcelona, Straßburg und Tallinn. Für eine erkrankte Spielerin einer Duoshow sprang auch die Improlegende John Hudson ein. Beim Bring Your Own Team, einer Open Stage hatte ich die große Freude mit meinen 4 Chicago-Mates vom letzten Sommer und Jet Eveleth das Eröffnungsset zu spielen. Ebenso brachten wir Tara-Kursteilnehmer einen kurzen Armando auf die Bühne. Am Freitag dann performten wir dann einen klassischen Harold vor vollem Haus in der Lygten Station. Feiern, und Samstag Bootstrip mit ein paar von den Improspielern und dann 3 Stunden Clowning-Workshop bei Jet. Sehr spannendes Feld. Abends nochmals Show, Imprologen zeigte einen Harold und die iO-Ladies setzten den glanzvollen Schlußpunkt. Die Nacht wurde dann noch einmal durchgefeiert, wie das halt so ist.
Es war toll und es ist viel zu viel für einen Artikel. Ich bin sehr glücklich, dabei gewesen sein zu. Nächstes Jahr gleich wieder.
Nun ist er zu Ende, schon eine Woche lang. Es wird Zeit ein wenig darüber zu schreiben. Durch die Designaufgaben war ich ja eh schon in die Orga eingebunden. Dazu kam, das ich zusammen mit Thomas Jäkel und Dominik Schäfer das Ewige Match plante. Ich wollte gern die französischen Schiedsrichter-Regeln ausprobieren. Deshalb trafen wir uns und legten uns auf folgende 6 Signale fest und machten ein Fotoshoting für die Signale und das Gruppenbild.
Wir nutzten die Signale sicher etwas zu wenig. Vielleicht ist auch ein Marathon dafür zu lange. Es war aber auch nur ein Teilaspekt, das match lief super. Wir 3 Moderatoren überlegten uns, in dem 12 Stunden Match uns nicht zu Wiederholen. Dazu legten wir für jede Stunde einen Schwerpunkt fest. Dann verteilten wir erst einmal thematisch passende Spiele, forschten im Impro-Wiki und bei englischen Quellen und erfanden schließlich noch ein paar Spiele. Diese werden wir noch ins Impro-Wiki einspeisen. Darunter waren in der letzten Stunde besonders viele - denn das Thema war Massenszenen zum Grande Finale - was es ja selten im Impro gibt und dem entsprechend wenig dokumentiert ist. Das lebendige Videogame oder die parallele Riesenmaschine, es war sehr schön Anzusehendes dabei.
Vom restlichen Marathon hab ich dann fast gar nichts mitbekommen. Moderieren ist schon sehr fordernd. Wir hatten jeder abwechselnd 4 Stunden Haupt- und 4 Stunden Nebenmoderation. Und ich hab in einer meiner "freien" Stunden auch noch unser Improbanden-Format "Geheime Bekenntnisse" gespielt. Aber das was auf der Match-Bühne entstanden ist war sehr befriedigend und es ist toll, wenn ein Plan funktioniert. Den Abschluss bildete eine 12-minütige Oper mit 30 Leuten, Arien, Chorus und einer gigantischen Sterbeszene - Opulenz hat diesen großartigen Event abgerundet.
Der Termin für den 3. Berliner Impro Marathon steht bereits: es ist der 25.4.2015. Ich bin in jedem Fall wieder dabei.
Das Buch "AuJA - Autismus akzeptieren und Handeln" von Christiane und Deniz Döhler ist nun erschienen. Ich bin dabei für das Layout und den Satz verantwortlich, es ist mein erstes Buch. Im gleichen Zuge ist die Webseite auja.org neu gemacht, die betreue ich ja schon seit einiger Zeit. Dort findet sich wie auch im Buch viel Hilfe für Eltern autistischer Kinder.
Hier im Video erklärt Deniz während einer Podiumsdiskussion zu angewandter Improvisation bei der Impro 2014 das Konzept von AuJA!