Zur Impronale in Halle besuchte ich zwei Tage den Kurs von Steve Jarand vom Loose Moose Theatre in Calgary. Dabei ging es sowohl um Trance Masken wie auch Vollmasken. Was nehme ich direkt davon mit für mein Improspiel?
Trance Masken werden ja intensiv bei Keith Johnstone beschrieben. Es ist wirklich eine ganz erstaunliche Transformation. Die Maske weiß im Grunde nichts und hat nur Instinkte. Und sie können sich mit Geräuschen ausdrücken. Alles andere muss sie neu lernen. In den 2 Tagen konnte meine Lieblingsmaske etwa 7 Worte - ein großer Schritt. Für mich als Spieler blieb vor allem die Direktheit und Stärke der Emotion sowie den wirklich ganz unten aufzubauen Charakter als Erkenntnis für Impro hängen. Und ansonsten den großen Spaß beim Spiel.
Vollmasken sind ein ganz anderes Konzept. Vollmasken sprechen nicht und haben eine wirklich starke Ausstrahlung. Der Kontakt zum Publikum ist hier besonders wichtig und für mich die Kernidee, die ich von dort mit ins Improspiel tragen könnte. Sie bewegen sich ruhiger und langsamer und bekommen Informationen über das Publikum, das das Bühnengeschehen wider reflektiert. Die Wahrnehmung innerhalb einer Maske ist äußerst gering, da der Sichtkreis sehr eingeschränkt ist. Das führt auch zu diesen stillen und bedächtigen Bewegungen. Die Projektion der Gefühle des Publikums auf die Maske funktioniert sehr stark.
Insgesamt ein sehr spannendes Erlebnis. Und irgendwie recht schwer zu beschreiben. Unsere kleine Werkschau am Ende der Impronale hinterließ wohl recht viel Eindruck. Und auch ich hab das erst beim Probieren wirklich verstanden, was für ein Zauber in den Masken liegt.